Ein kosmisches Ereignis, miterlebt in der "Zweigstelle" Frankfurt

Wir schreiben den 24. August 1995. Für die meisten Menschen ist es ein Mittwoch wie viele andere auch. Nicht so für die Segnungsteilnehmer der bislang größten Hochzeit der Menschheits geschichte. Für diejenigen, die in Frankfurt an diesem Ereignis teilnahmen, war Anreisetag. Teilnehmer, Verwandte und Gäste trafen nach den umfangreichen Vorbereitungen in den Hotels ein, um sich auf eine lange Nacht vorzubereiten. Manche hatten eine Anreise von mehr als 40 Stunden hinter sich und eine Ruhepauseause dringend nötig. Die größten Gruppen der Teil nehmer kamen aus Deutschland, Österreich, Tschechien und Bulgarien, aber auch andere Nationen waren vertreten. Insgesamt trafen sich über 90 Paare, die zum größten Teil bereits verheiratet waren, um die Segnung von den Wahren Eltern zu empfangen.

Um 8 Uhr abends war Treffpunkt im Zoo - Gesell schaftshaus, einem ehemaligen Kino- und Theater raum, der zu einem Bankett- und Veranstaltungs zentrum umgebaut wurde. Der Saal war ausge stattet mit einer großen, blumengeschmückten Bühne und den Balkon zierten die Fahnen von Korea und den Teilnehmerländern. Auf der Film leinwand in der Tiefe der Bühne wurde in goldenen Lettern das große Ereignis, das in einigen Stunden stattfinden sollte angekündigt. Diese Leinwand wurde die ganze Nacht hindurch unter anderem auch als Ankündigungstafel der einzelnen Programmpunkte verwendet.

Den Auftakt des Programms bildete um 9 Uhr abends die Ansprache zur Gründung der Familien föderation in Deutschland, die von Karl Leonhardtsberger gehalten wurde. Er sprach über die Bedeutung der Familie in unserer Zeit, erklärte wesentliche Punkte aus dem Familiengelöbnis und betonte, daß der Segen, den wir von Gott em pfangen nicht da ist um vom einzelnen gehortet, sondern um weitergegeben zu werden.

Nach der Ansprache wartete ein reichhaltiges warmes und kaltes Buffet darauf, die Teilnehmer für eine lange Nacht mit Energie zu versorgen.

Die Zeit, die bis zur Heiligen Wein-Zeremonie noch blieb, nützten viele für einen kleinen Spaziergang im nächtlichen Park der das Gebäude umgab. Es war dort sehr ruhig und abgeschlossen von der Stadt. Im Park standen schöne, alte Bäume und hinter dem Gebäude plätscherte ein Springbrunnen.

Um 0:15 Uhr begann die Vorbereitung auf die Heilige Wein-Zeremonie geleitet von Siegfried Klammsteiner. Er erklärte die Bedeutung und den Ablauf der Zeremonie in allen Einzelheiten. Danach fand die Heilige Wein-Zeremonie mit einem repräsentativen Brautpaar aus den Segnungsteilnehmern auf der Bühne statt. Karl und Annemarie Leonhardtsberger nahmen die Position des wiederhergestellten Adam und der wiederhergestellten Eva, und ein Bruder die Position des wiederhergestellten Erzengels ein. Um die Dauer der Zeremonie abzukürzen, empfingen die anderen Paare einzeln den Heiligen Wein von einer der zwei Dreiergruppen die gleichfalls die oben genannten Positionen verkörperten und vor der Bühne Aufstellung genommen hatten. Die Heilige Weinzeremonie fand in Korea schon am Vortag statt und wurde nicht in alle Welt übertragen.

Der nächste Treffpunkt war um 3 Uhr morgens die Vorbereitung auf die Segnung. Siegfried Klammsteiner leitete abermals die Vorbereitung, ging die einzelnen Stationen der Segnungszere monie mit uns durch und erläuterte deren Be deutung. Dann warteten wir gespannt auf den Beginn der Satellitenübertragung.

Punkt 3:45 Uhr erreichten uns Bild und Ton aus dem in Regen getränkten Olympiastadion in Seoul - Korea. Als dann um 4 Uhr (11 Uhr koreanische Ortszeit) das Orchester mit einer Fanfare die Segnungszeremonie eröffnete, schien der Regen auszusetzen und wir erlebten die Heilige Segnung zusammen mit 720 000 Teilnehmern in Seoul und den 545 angeschlossenen Stationen rund um die Welt via Satellit. Die Übertragung auf der großen Leinwand war sehr schön mitzuverfolgen.

Nachdem die Wahren Eltern das Segnungsgelöbnis abgenommen und das Segnungsgebet gesprochen hatten, war der offizielle Teil der Heiligen Segnung abgeschlossen. Nun folgten zwei Gratulations ansprachen. Ein ehemaliges Mitglied des korean ischen Parlaments als Vertreter des Orients überbrachte die Glückwünsche zwar in fließendem Koreanisch, aber der Gesichtsausdruck und die Gestik dieses Herrn haben uns sehr beeindruckt. Danach folgten die Glückwünsche vom Vertreter der westlichen Welt. Der Präsident von Costa Rica hielt seine Ansprache in sehr gut verständlichem Englisch. In bewegenden Worten gratulierte er Rev. und Mrs. Mun und allen Segnungsteilnehmern zu diesem besonderen Ereignis.

Die Übertragung endete nach einem kräftigen, dreifachen Mansei und dem Auszug der Wahren Eltern aus dem Stadion um ca. 5.30 Uhr. Damit ging auch im Saal eine erlebnisreiche Nacht zu Ende und wir fuhren wieder zurück ins Hotel um auszuruhen. Um 11 Uhr war Brunch angesagt. Die Pläne für den Nachmittag die ursprünglich aus Sightseeing in Frankfurt und Heidelberg bestanden hatten wurden leider abgeändert. Das gab uns die Möglichkeit auf uns selbst gestellt die Stadt zu erforschen. Auffallend viele Teilnehmer zog es in den berühmten Palmengarten, aber natürlich wurden auch die anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt besucht.

Um 8 Uhr abends wurden wir zum Abschlußbankett mit anschließendem Entertainment geladen. Schon bei der Tischmusik die von der Wiener Band dargeboten wurde, kam eine sehr angenehme und lockere Atmosphäre auf. Bei den volkstümlichen Stücken fiel es besonders den tschechischen Teilnehmern sichtlich schwer ruhig sitzen zu bleiben. Einige konnten sich ein Tänzchen trotz des eher knappen Platzangebotes nicht verkneifen. Zum Schluß wurde von einem Ehepaar aus Kamerun, das dort eine 30 000 Seelen zählende protestantische Gemeinde leitet und auch an der Segnung teilnahm, die Hochzeitstorte angeschnitten. Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine besondere Familie vorgestellt. Großeltern, Eltern und Tochter mit Schwiegersohn empfingen gleichzeitig die heilige Segnung hier in Frankfurt.

Noch vor dem Anschneiden der Hochzeitstorte eröffneten Peter May und Heidi Wakayama als MC den Entertainmentabend. Es kamen hauptsächlich musikalische Darbietungen zur Aufführung die durch einige Tänze von Kindern der zweiten Generation und von zwei Pantomimeneinlagen von Hannes Hobl bereichert wurden. Peter und Ikuyo Wressnigg sangen einen Block von vier Liedern deren Aussagen mit Dias unterstrichen wurde. Das Entertainmentprogramm fand seinen Abschluß mit dem gemeinsam gesungenen Urie Sowonun Tongil - dem Lied der Vereinigung.

Nach einer letzten Nacht im Hotel machten sich die Teilnehmer, bereichert mit vielen unvergeßlichen Erlebnissen auf den Weg, um den empfangenen Segen auch zurück in ihre Heimat zu bringen.

Johannes Stampf