22. Leidender Jesus

Worte u. Melodie: Yun Yong Yang 1956

  1. Jesus beugt sich im Gebet, einsam in Gethsemane.
    Jesus beugt sich im Gebet, einsam in Gethsemane.
    Schweiß und Blut vermischen sich mit den Tränen, die er weint;
    seine Jünger schlafen, sind müd'. Und selbst Petrus ihn verneint.
    Iskariot, mit einem Kuß, bringt sein Werk zum traurigen Schluß.
    Wie kann das sein, sieh doch da! Unschuld'ger Herr, was geschah?
    Seine Jünger sahen von fern, was geschah, und rannten davon.
    Jesus allein wird abgeführt, von der Sünder Hand berührt.
    Petrus läuft furchtsam davon, heimlich sein Gesicht verbarg.
    Petrus, der so wertvoll war, leugnet den Gefang'nen gar.
    Lahme gehen, blinde seh'n, Jesus ließ sie neu erstehn.
    Selbst die Wellen trugen ihn, alle Wunder sind nun dahin.

  2. Jesus, von der Last gebeugt, trägt hinauf das schwere Kreuz.
    Jesus, von der Last gebeugt, trägt hinauf das schwere Kreuz.
    Gibt für uns Seele und Leib, stolpernd nur noch vorwärts treibt;
    Peitschenschlag treibt ihn voran, selbst ein Tier ist ärmer nicht dran.
    Wo sind die Zwölf? Sind sie nicht hier? Jesus steht gerade dafür.
    Niemand ist da, der ihm hilft, trägt ihm das Kreuz, scheut sich nicht.
    "Laßt Barabbas seiner statt frei!" ruft das Volk in wildem Geschrei.
    Freiwill'ge vor! Wer tauscht mit ihm, trägt des Gottes Sohnes Kreuz?
    Traurig und leer, traurig und leer weint des Vaters schweres Herz,
    schwer verraten und allein, Vaters Hoffnung ist dahin.
    Selbst die Ungebildeten seh'n all das Unrecht, das geschehn.
    Doch wer sieht des Vaters Herz, teilt mit Ihm die Trauer, den Schmerz.

  3. Jesus auf dem Kreuze dort, von der Nägel Glut durchbohrt.
    Jesus auf dem Kreuze dort, von der Nägel Glut durchbohrt.
    Welch' Verbrechen hat Er verübt, wird Er nicht von Gott geliebt?
    Wie ein reines unschuld'ges Lamm stirbt Er jetzt, gebeugt von der Last.
    Nicht hinzusehn, Gott hat versucht, wollte länger Zeuge nicht sein.
    "Mein Gott, mein Gott!" Jesus ruft, "warum läßt Du mich allein?"
    Zwölf Apostel folgten Ihm gern, sind jetzt taub und blind für den Herrn.
    Alles vorbei, alles verlor'n. Gottes Werk beginnt von vorn.
    Jetzt hilft keine Reue mehr; weinen ist bereits zu spät;
    wiederkommen muß der Herr, Opfer pflastern diesen Weg.
    Viele Heil'ge gaben ihr Blut hin zweitausend Jahre lang,
    gaben alles absolut hin als uns'rer Rettung Pfand.


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